24.9.11

ich will nicht mehr. ich kann nicht mehr. aber alles ist voll. voll mit gedanken. so viele gedanken. sie drängen sich in meinem kopf, sie wollen von einer seite zur anderen, hüpfen, drängeln, schuppsen, lachend fallen sie hin und wollen trotzdem weiter, wollen nicht aufgeben. ich kämpfe dagegen, ich will diese gedanken nicht. Ich will nicht denken müssen, ich will nicht. es werden mehr. immer mehr, immer immer mehr bis ich es nicht mehr aushalte und dem druck stand gebe. sie haben ihr ziel erreicht. platzen aus meinem kopf, fliegen im raum herum und verteilen sich so dass sie jeden einzelnen zentimeter platz einnehmen. nehmen mir die luft zum atmen. ist doch egal dass ich nicht mehr kann, ist doch egal dass ich schreiend am boden liege und keinen einzigen von ihnen in meinem kopf, an meinem körper, in meiner seele, in meiner nähe haben will. treten auf mich ein, springen auf mir rum. zwingen mich ihnen zuzuhören. ich will nicht. ich kann nicht. wie soll ich vergessen, wenn sie mich nicht vergessen lassen? ich will nicht mehr. ich kann nicht mehr. 

23.9.11

ich wache auf, weil ich die wärme vermisse die du ausgestrahlt hast. der platz neben mir ist leer, ich streiche über das bettlacken und fühle nur den rauen stoff, kein bisschen restwärme von deinem körper. das heißt du liegst schon lange nicht mehr neben mir, das heißt du bist weg. einfach weg. wieso bist du weg? ich stehe auf und stolper durch mein zimmer. ich strecke meine hände aus, in der hoffnung dich zu fühlen, mit meinen fingern plötzlich gegen deine brust zu stuppsen. doch da ist nichts. nur kalte luft. wo bist du? wieso hast du mich alleine gelassen? langsam falle ich in mich zusammen, sinke auf den boden. tränen kommen schon lange nicht mehr, ich habe keine tränen mehr. schon wieder eine nacht ohne dich. ich will nicht mehr.  ich kann nicht mehr. wo bist du? wieso hast du mich allein gelassen?

22.9.11

ich stehe am fenster und betrachte den garten, beobachte die ersten bunten laubblätter, die langsam in spielerischen bewegungen vom wind zum boden geweht werden. es sieht so leicht aus, wie sie durch die lüfte schweben und irgendwann ganz sanft und sacht aus dem boden landen. dein warmer atem schreckt mich aus meinen gedanken, noch nass vom duschen umschlingst du mich von hinten und drückst dich so eng an mich dass du deine nässe an mich abgibst. "über was denkst du nach, träumerin?" fragst du mich und ich spüre dass du diese frage ernst meinst, dass dich intressiert wofür ich mich interessiere und du wissen willst was in meinem kopf vorgeht. ich drehe mich um, sodass ich dich angucken kann und gucke dich an. "ich will fliegen. ich will die schwerelosigkeit hinter mir lassen, alles vergessen. ich will fliegen, den wind um mich spüren und mich tragen lassen, egal wo hin, einfach fliegen." eine träne rollt meine wange hinunter. du streichelst sie zärtlich weg. "irgendwann, das verpsreche ich dir, irgendwann fliegen wir. und zwar zusammen, denn wegfliegen von mir kannst du nicht träumerin, du kannst mich nicht alleine lassen, ohne dich bin ich nichts."